Mittwoch, 14. März 2007

Am Sperlingszaun: Tag 2-3 Wenn der Feuerteufel dreimal klingelt

Gemäß dem guten alten Sprichwort: "Zeitungsdiebstahl am Morgen bringt Kummer und Sorgen" fing dieser Tag am Sperlingszaun schon mit schlechtem Vorzeichen an.

Die ersten Sonnenstrahlen hatten gerade vor wenigen Minuten die Erde erreicht, als Caro schon draußen auf der Bank saß, um - wie jeden Morgen - in Ruhe die Tageszeitung durchzublättern. Vertieft in den Artikel "Wie finde ich den richtigen Mann", bekam sie gar nicht mit, dass sich ihr Nachbar Crash leise an sie heranschlich, um im richtigen Moment ihr die Zeitung aus der Hand zu klauben. Da diese Tat derartig überraschend und auch noch seitlich ausgeführt worden war, saß Caro zunächst wie gelähmt auf ihrer Sonnenbank und sah entsetzt zu, wie der böse Zeitungsdieb schnell davon eilte. Erst als er kaum noch zu sehen war, begriff sie das ganze Ausmaß dieser fürchterlichen Tat und schimpfte minutenlang hinter dem bereits entschwunden Crash her.

Noch während Caro schimpfend im Vorgarten des Hauses stand, breitete sich bereits in der Küche hilfloses Entsetzen aus. Jonas, der Sunny eigentlich seine neuste Kreation gebackener Waffeln als Frühstück servieren wollte, hatte übersehen, dass Backöfen der Firma "Feuer-Heiß" für Flambier-Experimente ungeeignet waren. Es verwunderte die Produzentin daher auch nicht, als nach wenigen Minuten die halbe Küche in Flammen stand.

Für Sunny war diese heiße morgendliche Überraschung etwas zu viel. Ohne den Körper bereits mit einer ordentlichen Portion Koffein versorgt zu haben, hatte sie schon einen Großbrand verhindert. Eine solche Tat wirft auch den stärksten Bären um. Sunny entschied sich daher, wieder ins Bett zu verschwinden. Sollten die anderen doch die von Jonas flambierten Waffeln essen. Sunny entschied sich, ab sofort nur noch Müsli zum Frühstück zu sich zu nehmen.

Vielleicht hätte Chel sich nicht mit Ingo heimlich treffen sollen. Es war ein offenes Geheimnis, dass exzessive Kissenschlachten üble Folgen hatten. Aus diesem Grund war in jeder Kissenpackung ein entsprechender Warnhinweis enthalten.
Da Chel solche Hinweise bisher aber immer in den Wind schlug, war es eine Frage der Zeit bis sie an dem "Amare-Cervical-Syndrom" erkrankte. Die gestrige Kissenschlacht mit Ingo war dann wohl auch der Auslöser. Jetzt stand Chel mit einem Kissen bewaffnet im Esszimmer, das sie Ingo nannte und es in sekündlichen Abständen derart leidenschaftlich bekusselte, dass sogar Teddy Knopf eifersüchtig wurde.

Während dessen lies Caro ihre Wut über den fiesen Zeitungdiebstahl in Form einer Putzattacke am Gartengrill aus. Leider übersah sie dabei, dass dieses Gerät ebenfalls von der Firma "Feuer-Heiß" hergestellt wurde, die ihre Produkte scheinbar mit einem merkwürdigen Selbstverteidigungsmechanismus versahen. Jedefalls fing der Grill aus unerfindlichen Gründen Feuer als Caro gerade begann, ihn mit Stahlwolle zu bearbeiten. Dies Ergebnis schockte sie derartig, dass sie anstatt die Feuerwehr zu verständigen, nach Chel rief,

die - wen wundert es - so gar keine Hilfe war. Beide Mädels sprangen nun panisch auf und nieder mit dem Ergebnis, dass sich das Feuer immer weiter ausbreitete und bereits auf nahestehende Pflanzen übersprang. Leider bringt es auch nicht viel, sich nur verzweifelt nach Hilfe umzuschauen oder sich mit den Händen vor dem Feuer zu schützen. Besser wäre es gewesen, wenn Caro oder Chel sich vom Ort der Gefahr entfernt hätten, um den freundlichen Feuerwehrmann zu verständigen. Leider kamen beide nicht auf diese doch sehr einfache Idee.

Erst das beherzte Eingreifen der Produktionsleitung konnte schlimmeres verhindern. Nachdem das Feuer gelöscht und damit alle Gefahr gebannt war, sackte Caro völlig erschöpft in sich zusammen. Ihr wurde klar, dass sie eben haarscharf am Feuertot vorbeigeschrammt war.
Auf diesen Schrecken hätte sie eigentlich einen Schnaps trinken müssen. Leider gab es im Haus am Sperlingszaun keine Bar und so versucht Caro sich mit tibetanischen Meditationsübungen zu beruhigen.


Und als der Tag sich langsam zum Ende neigte, zeigte auch die Mikrowelle, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man doch glatt auf die Idee kommen, dass die Küchengeräte am Sperlingszaun gerade einen Aufstand probten. Aber vielleicht war es einfach auch nur besser, zukünftig auf Geräte der Firma "Feuer-Heiß" zu verzichten, da sie früher oder später doch nur in Flammen aufgingen.
Allerdings soll der Mikrowelle auch nicht Unrecht getan werden. Jonas war nämlich der Meinung, dass Nudelsuppen mindestens zwei Stunden Aufwärmzeit benötigten. Bei soviel Dauerbeheizung konnte man es der Mikrowelle nicht verdenken, dass sie Feuer fing. Jonas hatte ab diesem Zeitpunkt übrigens Küchenverbot, was er allerdings total unfair fand, denn die Nudelsuppe hatte durch das Feuer seiner Meinung nach erst die richtige Würze bekommen.

Während Jonas also seine völlig verbrannte Suppe genoß, brach Chel komplett zusammen. Die ganze Aufregung war für sie einfach zu viel gewesen. Ihre besorgten Mitbewohner sahen sich sogar gezwungen, Dr. Wu-Hong mad Shizong anzurufen, der Chel auch sofort einige Übungen zur Kranichstellung verschrieb.

Ob Chel mit Hilfe der Kranichübungen Ingo, das Kissen vergessen wird?
Wird Caro jemals wieder putzen?
Hält sich Jonas an das Küchenverbot?

Dies und vieles mehr erfahrt ihr demnächst in diesem Blog ...